Mehr als nur ein Lappen
Es bräuchte schon reptilienhafte Reflexe um der Treffsicherheit eines spuckenden Babys zu entgehen. Dabei haben die Kleinen den Vorteil, dass wir sie sinnvollerweise nahe am Körper halten, so dass sie uns ohne lange zu zielen im Grunde nicht verfehlen können.
Dabei ist es dem Kleinkind gleichgültig, ob es sich selbst oder das erwachsene Gegenüber trifft.
Oft gelingt sogar beides.
Die Konsequenz ist allen Fällen die gleiche: Reinigungsbedarf.
Damit nicht sofort wieder das unter erheblichen Widerstand in den Strampler eingepasste Kind komplett umgezogen werden muss, sind Baby-Lätzchen das einfachste und wirkungsvollste Instrument zur Fleckenverhütung.
Kulturgeschichtlich ist nicht belegt, wann Lätzchen das erste Mal zur Anwendung kamen. Es ist aber nahe liegend, dass der Geruch von halbverdauter Muttermilch auch schon in den frühen Tagen der Menschheit nicht als angenehm empfunden wurde.
Hinzu kommen die beindruckenden Fähigkeiten von Babys auch mit geringen Portionsgrößen von Baby-Brei maximale Reichweiten und Verteilungsgrade zu erzielen. Ein Können, das Erwachsenen längst verloren gegangen ist und nur durch absichtliches Werfen des ganzen Schüsselchens von ihnen nachgeahmt werden kann.
Um beim Füttern wenigstens die gröbsten Treffer auf der Kinderkleidung zu vermeiden, kann auf ein Wendelätzchen nicht verzichtet werden.
Multitalent Bio-Baumwolle
Während die Funktion eines Lätzchens selbsterklärend ist, gibt es ein paar Gedanken, die man sich beim Kaufen nichtsdestotrotz machen sollte.
Denn wir geben uns viel Mühe unsere Kinder nur mit absolut unbedenklicher, gesunder Babynahrung in Bio-Qualität zu ernähren.
Deshalb sollte es uns auch wichtig sein, dass auch das, was die Kinder beim Essen anhaben sicher, von hoher Qualität und chemiefrei ist. Und obwohl es sich bei Fütterlätzchen ohne Frage um ein Funktionstextil handelt, muss es nicht so aussehen. Immerhin kleidet es den Nachwuchs über einige Jahre.
Weil sie so lange im Einsatz sind, besonders häufig und intensiv gewaschen werden müssen, sollte bei der Anschaffung von Baby-Lätzchen von Anfang an auf Beständigkeit geachtet werden. Sorgfältig verarbeitete Natur-Stoffe sind haltbarer als temperaturempfindliche Kunstfasern. Bio-Baumwolle ist zudem sehr saugfähig und kann 2/3 ihres Eigengewichtes an Wasser aufnehmen und auch schnell wieder abgeben. Gleiches gilt für ölige Flüssigkeiten (Créme, Babylotion) und Schmutz.
Grundsätzlich hat Baumwolle den Vorteil, dass sie weich und geschmeidig ist und auch bei längerem Tragen nicht im Nacken oder am Hals kratzt. Gerade für empfindliche Kinderhaut sollte ist das wichtig.
Wer auf Qualität setzt, spart am Ende.
Ein Stück Stoff zum Anbeißen
Damit das Lätzchen mit dem wachsenden Kind mithalten kann, empfiehlt sich eine Einheitsgröße. Mit einem „Dribble Bib“-Lätzchen wird zudem vermieden, dass was in den Kragen läuft. Gleichzeitig kann es auch als Halsschutz benutzt werden, wenn das Zahnen beginnt. Weil das Lätzchen darüber hinaus gerne als Beißspielzeug beim Zahnen verwendet wird, ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass es aus Bio-Baumwolle hergestellt wurde und chemiefrei ist.
Auf keinen Fall in Frage kommen deshalb Kinder-Lätzchen aus synthetischen Materialien wie etwa PVC oder
Vinyl. Und entsprechend auch nicht solche mit Kunststoffbeschichtungen.
Chemiefreie Ökobaumwolle-Lätzchen sind übrigens dabei nicht nur gesund für das Kind, sondern auch für die Umwelt. Denn beim Anbau von konventioneller Baumwolle werden Pestizide eingesetzt, deren Rückstände sowohl den Boden als auch Flüsse und Seen belasten.
Und bitte: Ein Lätzchen ist kein Putzlappen zum Umbinden, sondern ein Kleidungsstück. Auch wenn es dem Kleinkind egal ist, achtet man doch bei den anderen Kindersachen ebenfalls auf das Aussehen.
Lätzchen gibt es längst mit vielen süßen Motiven, bunten Farben und schönen Designs. Ein bisschen stöbern lohnt sich.
Immerhin schaut man später selbst am meisten drauf.